Wann sollte man einen Tierpsychologen aufsuchen?

Das Fernstudium Tierpsychologie erlebt seit einigen Jahren einen enormen Boom und erfreut sich großer Beliebtheit bei Tierfreunden, die ihre Leidenschaft zum Beruf machen wollen. Hierfür ist zu einem nicht unwesentlichen Teil die zunehmende Medienpräsenz von Hundetrainern und Katzenpsychologen verantwortlich. Selbstverständlich nimmt längst nicht jeder Tierhalter eine tierpsychologische Ausbildung in Angriff, wenn es lediglich darum geht, Verhaltensauffälligkeiten beim eigenen Tier zu behandeln. Mitunter zeigt der geliebte Vierbeiner auch kein auffälliges Verhalten, sondern braucht lediglich etwas Erziehung. Die Sendungen im TV sensibilisieren viele Menschen für ihr Haustier, so dass die Tierpsychologie auf diesem Wege auch indirekt etwas bewirken kann.

Hunde und Katzen sind heutzutage immer häufiger Familienmitglieder und begleiten Herrchen und Frauchen durchs Leben. Wer seinen Vierbeiner mit Liebe überschüttet und diesen zu sehr vermenschlicht, tut diesem jedoch keinen Gefallen und provoziert gewissermaßen Fehlverhalten, schließlich bedarf es eines artgerechten Umgangs. Schon kleine Nuancen können große Auswirkungen haben, so dass man sich als Halter zunächst umfassend über die natürlichen Verhaltensweisen sowie die Körpersprache des Tieres informieren sollte. Auf diese Art und Weise kann man mehr Verständnis entwickeln und das Zusammenleben dementsprechend gestalten.

Wann muss man zum Tierpsychologen?

In der Theorie klingt alles ganz einfach und plausibel, doch in der Praxis kann dies vollkommen anders aussehen. Während der Welpe noch lieb und süß war, legt der Junghund mitunter ein dominantes Verhalten an den Tag. Die Katze benutzt plötzlich nicht mehr die Katzentoilette, sondern uriniert auf den Teppich. Diese und viele andere Probleme beschäftigen Tierhalter tagtäglich und führt diese mitunter zum Tierpsychologen.

Doch zunächst stellt sich die Frage, wann ist ein Tier ein Fall für den Psychologen? In diesem Zusammenhang muss man zunächst zu bedenken geben, dass es sich bei der Tierpsychologie um keine psychotherapeutische Psychologie für Tiere handelt. Stattdessen tritt die Tierpsychologie eher als Verhaltensberatung in Erscheinung und kommt immer dann zum Einsatz, wenn sich ein gezeigtes Verhalten als problematisch für das Zusammenleben von Mensch und Tier erweist. Mit gezieltem Training soll dann das unerwünschte Verhalten abtrainiert werden. Während die klassische Psychologie auf das Erleben und Verhalten des Menschen eingeht, sind Tierpsychologen so gewissermaßen Tiertrainer.

In der Mehrheit aller Fälle, die beim Tierpsychologen landen, zeigt das Tier kein gestörtes Verhalten. Das Problemverhalten ist vielmehr eine natürliche Reaktion auf den falschen Umgang. Aus diesem Grund trainieren Tierpsychologen nicht nur Hunde oder andere Tiere, sondern beraten vor allem die Halter.

Hundeschule oder Hundepsychologe?

Hundehalter, die erkennen, dass sie professionelle Unterstützung brauchen, begeben sich oftmals nicht sofort auf die Suche nach einem Hundepsychologen, sondern melden sich an einer örtlichen Hundeschule an. Dort wird der Hund zumeist auf dem Hundeplatz auf Alltagstauglichkeit getrimmt und erlernt zunächst die elementaren Grundkommandos, wie zum Beispiel Sitz oder Platz. Auch die Leinenführigkeit wird im Zuge dessen häufig thematisiert. Im Alltag und gewohnten Umfeld können sich jedoch trotzdem Probleme ergeben. Hier kann zumeist ein Hundepsychologe helfen, der zunächst nur beobachtet und anschließend ein adäquates Verhaltenstraining für Hund und Halter aufbaut. Die Hundeschule ist für beide eine besondere Situation, weshalb es einen großen Unterschied machen kann, ob der Vierbeiner auf dem Hundeplatz oder beim täglichen Spazierengehen beispielsweise bei Fuß gehen soll.

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